Dienstag, 13. November 2007

Computerspiele überholen die Musik..

..zumindest in Deutschland und in Form eines höheren Umsatzes im Jahre 2008. Wie visionäre Analysten der Studien-Legebatterie PriceWaterhouseCoopers in der 2007er Ausgabe des jährlich erscheinenden "German Entertainment and Media Outlook 2xxx-2yyy" (in diesem Falle 2007-2011) orakeln, werden unsere nördlichen Nachbarn im nächsten Jahr 1.7 Milliarden Euro für Computerspiele und rund 1.6 Milliarden Euro für Musik ausgeben . Zudem soll bis 2011 der Computerspiele-Markt jährlich um 6.6% zulegen. Next-Gen-Konsolen und Onlinespielen sei Dank. Dank gebührt natürlich auch den immer leistungsfähigeren Mobiltelefonen., auf welchen sich mehr als nur Snake darstellen lässt.

"Video- und Computerspiele" (eine genauere Definition kann man leider nicht aus dem Abstract extrahieren) sind zusammen mit dem Internet somit die Zugpferde der Deutschen Medienbranche. Ob sich dies politisch eigentlich mit der Debatte um gewaltverherrlichende Computer- und Videospiele Killerspiele vereinen lässt? "Kopfschüsse für die Konjunktur!" oder "Orkblut für mehr Steuereinnahmen!" ? Nun, ich schweife ab..

Wichtig scheint mir jedoch die Anmerkung, dass ein Computerspiel ohne gute Musik eine suboptimale Medienästhetik und somit ein verringertes Immersions-Potential aufweist blöd ist. Demnach sehe ich keinen erbitterten Kampf um die Vorherrschaft der beiden Medien im sozialdarwinistischen Sinne sondern mehr eine wahrhaft kreative Symbiose ganz im Sinne von
Anton de Bary.

Übrigens (1) finden auch
Sean M. Zehnder und Scott D. Lipscomb von der Northwestern University, dass Musik in Computerspielen toll ist. Sonst hätten sie nicht das Kapitel "The Role of Music in Video Games" im absolut genialen (zumindest aus Sicht eines Computerspiele-Interessierten) Buch Playing Video Games: Motives, Responses, and Consequences von P. Vorderer und J. Bryant (2006) verfasst.

Übrigens (2) findet man den PriceWaterhouseCoopers-Bericht hier. In einem anderen Bericht haben sie bereits geschrieben, dass Video- und Computerspiele sich zu einem Massenmarkt entwickeln. Eine Masse also, die nächstes Jahr 0.1 Milliarden Euro mehr für Spiele als für Musik ausgeben wird..

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