Montag, 10. Dezember 2007

Human Tetris

Nein, hier werden keine Türme getürmt, sondern Formen geformt. Eine super Show, jedoch fehlt mir die prägnante Tetris(TM)-Musik. Und der eigentliche Bezug zum Spiele-Klassiker.

Adblock

Pretest-Phase II gestartet

So, der neue, überarbeitete Fragebogen ist nach einer ersten (offline) Pretest-Phase online und bereit, von den willigen PretesterInnen überrannt und auf Herz- und Nieren getestet zu werden. Als Umfragetool nutze ich übrigens UniPark - und bin nach einem kompletten Sonntag und ausgiebiger Auseinandersetzung mit dem Tool sehr zufrieden.

Am 14. oder 15. Dezember geht die Umfrage auf folgenden Portalen live, sprich es erfolgt eine Erwähnung in den News:
http://www.4players.de
http://www.gameswelt.de
http://www.gamona.de
http://www.gbase.ch
http://www.spieletipps.de

An dieser Stelle nochmals besten Dank für die Kooperation an die verantwortlichen Personen bei den Portalen!

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Tetris am Hochhaus

Für das 42jährige Jubiläum des Studentenwohnkomplexes Mikontalo in Tampere (Finnland) haben Studenten der technischen Universität mal ein paar Kilometer Kabel in die Hand genommen und nächtelang mit Programmieren verbracht. Für was? Tetris mit Hochhausfenstern - gesteuert per Handy.. MIKONTALOLIGHTS!

Adblock

Mittwoch, 5. Dezember 2007

In your face!

Nun, Facebook wächst und gedeiht trotz Skandalen. Doch wer schon immer Lügen oder private Geheimnisse über jemanden veröffentlichen wollte, hat jetzt die sagenhafte Möglichkeit dazu. Eröffne ein "Hate Profile", trete "Hate Clans" bei und überhaupt - take over the world!

Wo? Fürwahr bei hatebook.
"Hatebook is an anti-social utility that disconnects you from the things YOU HATE."
So, und jetzt hau ab!

eSport und Testosteron

Eine Studie des Institutes für Sportwissenschaft an der Universität Stuttgart versucht, gängige gesellschaftliche Vorurteile und Klischees gegenüber eSportlern ("die sind männlich, jung, ungebildet und gewaltverliebt") zu widerlegen, so der Pressetext.

Knapp 6.000 E-Sportler der Electronic Sports League (ESU) nahmen an der Untersuchung teil, wovon 98.1% Männer waren - eine durchwegs testosteronlasitge Liga also. Die Männliche Dominanz als erstes Vorurteil ist demnach kaum widerlegt. Jung waren die Probanden tendenziell ebenfalls mit einem Anteil von 75% zwischen 16-21 Jahren.
Bei der Bildung gaben Berufstätige zu 44,8 Prozent an, eine Fachhochschul- oder allgemeine Hochschulreife zu haben, während unter den Schülern 70% Gymnasiasten vertreten waren. Durchaus hohe Zahlen also - vielleicht liegt es daran, dass diese Bevölkerungsgruppen mehr Zeit haben, dem eSport zu frönen? ;)
Zum Gewaltaspekt wird noch keine Aussage gemacht, das folgt mit der Fertigstellung mit der Studie hoffentlich noch.

Andreas Wochenalt von Gamestudies.at schreibt zur im Text ebenfalls erwähnten "steigenden Frauenquote" bissig:
Der eSport ist und bleibt männlich. Da helfen auch keine Statements a'la "Die Frauenquote nimmt zu". Frauenquote mit Quotenfrauen ist eine durchschaubare Taktik.

Man(n) sollte sich entscheiden, welchen Weg die Industrie, die eSport-Verbände und Vertreter der Ligen gehen wollen. Möglicherweise funktioniert der eSport auch ohne Frauen, wie z.B. der Motorsport oder American Football. Die Rollen der Frauen in diesen Sparten: Boxenluder und Cheerleader.

Sind nicht Schwingen und Eishockey tendenziell ebenfalls männliche Sportarten? Die Rollen der Frauen in diesen Sparten: Zuschauerinnen. Ich kenne zudem auch kaum einen Mann, der Synchronschwimmen aktiv betreibt, auch wenn der Weg dreier deutscher Männer zur Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften 2004 verfilmt wurde. Die Frage ist mehr: Wollen Männer Synchronschwimmen betreiben? Oder wollen Frauen in eSports-Ligen mitmischen? Wir werden sehen - denn wie sagt die Female Players Alliance so schön: "There are many of us. And we have a plan."

Killerspieldebatte in der Schweiz

Nach dem tragischen wie sinnlosen Tötungsdelikt in Zürich (ein 21jähriger erschoss nach der RS grundlos eine 16jährige an einer Busstation) werden nun auch in der Schweiz Stimmen laut, welche ein Verbot von "Killerspielen" fordern.

Der "Blick" berichtete am 4. Dezember: "Polizei fand stapelweise Killerspiele!" - ein Artikel, welcher keinen Zweifel an der Böshaftigkeit und der Schuld von Computerspielen lässt. Lebedeph reflektiert und relativiert diesen Bericht in seinem Blogeintrag und wirft dabei zurecht einige Fragen auf.

In der neuen Gratiszeitung "NEWS" vom 5. Dezember wird berichtet, dass "Killerspiele im Visier" der Schweizer Politik sind und auch die SVP einen Vorstoss zum Verbot dieser Spiele unterstützt. So fordert der Nationalrat Norbert Hochreutener (CVP, BE, Jg. 1946) eine Verbannung von "Killer-Computerspielen" aus den Regalen, indem der Bundesrat dem Parlament einen Vorschlag machen soll, "wonach realistisch gestaltete, zur Gewalt aufreizende Killerspiele zu verbieten sind".

Roland Borer (Jg. 1951) von der SVP Solothurn bezeichnet sich und seine Partei als "liberale Geister", fordert aber, dass hier "ein Verbot angesagt" sei und führt weiter aus, dass diese Spiele "keinen gesellschaftlichen Wert" hätten.

Von politisch linker Seite erhält der Vorstoss Unterstützung von Nationalrätin Chantal Galladé (SP, ZH, Jg. 1972) sowie Josef Lang (Grüne, Zug, Jg. 1951), welche beide ein Verbot von Spielen wie Counterstrike und Battlefield unterstützen.

Im selben Artikel der "NEWS" wird berichtet, dass die Petition gegen Gewalt in Unterhaltungsmedien der Pro Juventute zum "Stopp der (un)heimlichen Gewalt" nach zwei Monaten bereits 22.000 Unterschriften verzeichnen kann. Darin wird erklärt:
pro juventute will Kinder und Jugendliche schützen und dafür sorgen, dass hemmungslose Gewaltdarstellungen nicht unkontrolliert zugänglich sind. Dabei geht es nicht darum, Computerspiele oder Videos zu verbieten, sondern dafür zu sorgen, dass die bestehenden Gesetze zum Schutz von Kindern und Jugendlichen verbessert und durchgesetzt werden.
Grund für diese Petition sei, dass Kinder und Jugendliche heute "praktisch unbeschränkten und unkontrollierten Zugang zu Gewaltdarstellungen" in verschiedenen Medien (Computer, Video, Handy) haben und Gewalt immer selbstverständlicher werde. Das realistische und gezielte Töten um ein Spiel zu gewinnen, könne von den Kindern nicht abgeschätzt werden und habe Auswirkungen auf ihr "seelisches Wohlergehen und ihre gesunde Entwicklung".

Ihre konkreten Forderungen deshalb:
  • Wir wollen erreichen, dass eine nationale Zertifizierungsstelle geschaffen wird, die Computerspiele und Videos auf ihre Altersfreigabe prüft.
  • Wir wollen erreichen, dass diese Altersfreigaben verbindlich erklärt werden.
  • Wir wollen erreichen, dass Bund und Kantone endlich eine einheitliche Regelung im Jugendmedienschutz schafft.
  • Und wir wollen erreichen, dass Bund und Kantone bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Kompetenz im Umgang mit Unterhaltungsmedien fördern. Was heute getan wird, genügt nicht.
Die seit Jahren ausgetragene Debatte um "Killerspiele" in Deutschland ist nun also doch auch in der Schweiz angekommen. Eine Debatte, welche zum Grossteil Unwissen und Angst vor Unbekanntem vereint und zu einer emotionsgeleiteten und kurzsichtigen Meinungsbildung führt.

Bereits haben einige Blogs in der Schweiz das Thema der Killerspieldebatte ebenfalls aufgegriffen. Als Beispiele für kritische und relativierende Ansichten seien hier genannt: Schroeffu, digichris, mussi's blog oder der bereits erwähnte Lebedeph. Des weiteren auch noch hier, da und dort.
Mit dem Blick ins nördliche Nachbarland lohnt es vor allem die Webseite stigma-videospiele.de zu erwähnen, auf welcher der Autor Matthias Dittmayer bereits einiges zum Thema zusammengetragen oder kommentiert hat und anschauliche Beispiele sowie Begriffserklärungen liefert. Der selbe Autor schuf auch das Video "Killerspiele in ARD, ZDF und WDR", welches auf Youtube zu sehen ist und eine Zusammenfassung von Fehlern in der Berichterstattung über "Killerspiele" von den Magazinen hartaberfair, Frontal21, Kontraste und Panorama präsentiert.

Ich selbst hoffe nur, dass die politische Debatte von Menschen geführt wird, welche eine Ahnung von der Thematik und zumindest ein paar Mal selbst ein "Killerspiel" gespielt haben. Beim Blick auf den Jahrgang der involvierten Persönlichkeiten bin ich jedoch schon mal skeptisch. Nicht zuletzt stutzig macht mich auch die Unterstützung der SVP in dieser Frage. Welche Partei möchte nicht, dass die Armeewaffe in Zeughäusern verwahrt wird?

Eine breite, differenzierte Diskussion betreffend Jugendschutz und medialer Gewaltdarstellungen ist zweifelsfrei nötig. Dies bedarf jedoch nebst der fachlichen Kompetenz auch dem Verständnis der Computerspiele als Unterhaltungsmedium des 21. Jahrhunderts. Mit einer kurzsichtigen Sündenbock-Mentalität ist garantiert niemandem geholfen.

*Ergänzung*
Das oben erwähnte Youtube-Video von Matthias Dittmayer fand scheinbar mittlerweile derart Verbreitung, dass sich Dr. Claus Richter, Redaktionsleiter von Frontal21, nach 3 Jahren zu einer Stellungsnahme genötigt sah. Diese Stellungsnahme ist ebenfalls Thematik eines Online-Specials auf GameStar.de als einer der grössten PC-Spiele-Plattformen Deutschlands. Das selbe Spieleportal veröffentlichte bereits einen lesenswerten und breiten Themen-Special über die Killerspieldebatte in Deutschland nach dem Amoklauf in Emsdetten.

*Ergänzung die Zweite*
Zur erwähnten Stellungsnahme von Dr. Claus Richter gibt es bereits wieder gebloggte Antworten darauf, welche die Aussagen relativieren.

Dienstag, 4. Dezember 2007

Nvidia zahlt 4Mio für In-Game Werbung bei Crysis

Crysis, eines der sehnlichst erwarteten und auch eines der am besten bewerteten 3D-Shootern aus dem deutschen Hause Crytek, zeigt am Anfang das "The way it's meant to be played"-Logo von Nvidia. Kennen wir ja bereits aus allen anderen Shootern. Interessant ist jedoch die Meldung, dass Nvidia dafür 4 Millionen Dollar an Crytek bezahlt hat, obwohl der Grafikkartenhersteller selber mit knapp 5500 Arbeitsstunden am Spiel mitwerkelte.
Da die Performance gegenüber ATI-Karten nicht extrem besser ist, stellt sich die Frage, warum sich Nvidia diese Einblendung zusätzlich so viel kosten lässt. Kommen die Nachfolger Crysis 2 und 3 exklusiv für Nvidia-Karten? Werden mit dem ersten Patch für das Spiel die ATI-Treiber ausgebremst? Oder lügt Fudzilla?

Die Antwort wird wohl recht simpel sein: Crysis hat die beste Grafik auf dem PC-Shooter-Markt momentan - und das soll man doch schön mit Nvidia in Verbindung bringen. Nvidia-Karten Besitzer wird's stolz machen, ATi-Fanboys werden sich wie gewohnt über die nicht überspringbare Einblendung echauffieren. That's the way it's meant to be watched.

Montag, 3. Dezember 2007

Activision Blizzard

Electronic Arts als grösster Spielehersteller kämpft in Zukunft nicht nur gegen Davids sondern neu gegen einen zweiten Goliath.
Denn die Sparte für interaktive Spiele des französischen Medienkonzerns Vivendi namens Blizzard und der amerikanische Softwarehersteller Activision wollen sich unter dem Namen "Activision Blizzard" zusammenschliessen, so die Pressemitteilung. Die mit 18,9 Milliarden Dollar bewertete Transaktion bringt einen der weltgrössten Spielehersteller hervor, welcher an der EA-Vorherrschaft zu rütteln im Stande wäre.

World of Warcraft, Starcraft und Diablo (Blizzard) treffen auf Call of Duty, FEAR, Tony Hawk und Guitar Hero (Activision) - aus Sicht des Computerspielers bleibt dabei zu hoffen, dass sich die Vielfalt der Veröffentlichungen beim Zusammenschluss unter einem Dach nicht verringert. Gerade EA geizt ja auch nicht mit meist nur dezent innovativeren Sequels zu etablierten Spielebrands.

Ob ein zweiter Goliath ein weiterer Schritt in Richtung massentauglicher Fastfood-Spiele ist oder ob mit der puren Marktpotenz die Chance auf die finanzielle Unterstützung innovativer, kreativer oder experimenteller Spielekonzepte gegeben ist, wird sich zeigen. Für Diskussionsstoff in den Communities ist mit dieser überraschenden Nachricht garantiert gesorgt, gerade bei PC-Spielern. Denn entwickelte Blizzard fast ausschliesslich für PCs, erscheinen Activision-Titel meist Plattform übergreifend.

Sonntag, 2. Dezember 2007

Trigger Happy - gratis als eBook

Das erstmals im Jahre 2000 erschienene Buch "Trigger Happy: Videogames and the Entertainment Revolution" von Steven Poole über die Ästhetik von Computerspielen kann für eine kurze Zeit gratis als eBook heruntergeladen werden. Kein DRM und gerade mal 2.5MB - eine feine Sache!

Schweden - Deutschland 1:0

Dass Computerspiele gesellschaftlich und wissenschaftlich unter unterschiedlichen Vorzeichen betrachtet werden, kann am Beispiel des weltgrössten Computerfestivals "Dreamhack" in Schweden schön aufgezeigt werden. Schweden spielt, Deutschland verteufelt - eine LAN-Party als Lehrstück zum Abbau von Berührungsängsten?

Dieses Wochenende stieg auf dem ELMIA Messegelände in Jönköping (Schweden) eine weitere Ausgabe der Dreamhack - des weltgrössten Computerfestivals und LAN-Party. 10.455 Computer waren vernetzt, 15.000 Besucher zwängten sich in die drei Hallen - ein neuer Weltrekord. Dafür brauchte es auch ein entsprechendes Netzwerk: 92 Terabit/s Kapazität und eine 40Gbit Anbindung ans Internet standen zur Verfügung. Spannender als diese technischen Details scheint jedoch der gesellschaftliche Stellenwert dieses Anlasses, an welchem auch Turniere im "Killerspiel" Counterstrike (Presigeld: 40.000 SEK, also rund 7.000 CHF) ausgetragen wurden.

Interessant ist hierbei, dass die Ministerin für Kommunikation Åsa Torstensson vor Ort war und während der Verkündigung des neuen Weltrekordes meinte "that the participants should continue to play computer games since their knowledge is unique and that all that they know is the 'future'". Während also in Schweden solche Anlässe von Politikerinnen besucht werden, auf der Webseite Fotos von Kindern an der LAN gezeigt werden und generell der Eintritt ohne Altersbeschränkung durchgeführt wird (Deutschland: ab 18), fordert die Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie e.V. (GwG) in Deutschland Eltern auf, keine "Killerspiele" als Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Denn diese "brutalen Computerspiele zerstören Mitgefühl".

Ich empfehle der GwG, einmal nach Schweden zu reisen um einem solchen "Woodstock ohne Schlamm und Drogen" einen Besuch abzustatten. Vielleicht reicht es aber vorerst auch, das Interview mit dem Leiter der Dreamhack oder den Artikel zum Event auf Spiegel.de zu lesen. Unter Umständen ist auch ein Besuch der offiziellen Seite ein Weg, um sich ein differenzierteres Bild vom Hobby des Computerspielenes zu machen.