Mittwoch, 5. Dezember 2007

eSport und Testosteron

Eine Studie des Institutes für Sportwissenschaft an der Universität Stuttgart versucht, gängige gesellschaftliche Vorurteile und Klischees gegenüber eSportlern ("die sind männlich, jung, ungebildet und gewaltverliebt") zu widerlegen, so der Pressetext.

Knapp 6.000 E-Sportler der Electronic Sports League (ESU) nahmen an der Untersuchung teil, wovon 98.1% Männer waren - eine durchwegs testosteronlasitge Liga also. Die Männliche Dominanz als erstes Vorurteil ist demnach kaum widerlegt. Jung waren die Probanden tendenziell ebenfalls mit einem Anteil von 75% zwischen 16-21 Jahren.
Bei der Bildung gaben Berufstätige zu 44,8 Prozent an, eine Fachhochschul- oder allgemeine Hochschulreife zu haben, während unter den Schülern 70% Gymnasiasten vertreten waren. Durchaus hohe Zahlen also - vielleicht liegt es daran, dass diese Bevölkerungsgruppen mehr Zeit haben, dem eSport zu frönen? ;)
Zum Gewaltaspekt wird noch keine Aussage gemacht, das folgt mit der Fertigstellung mit der Studie hoffentlich noch.

Andreas Wochenalt von Gamestudies.at schreibt zur im Text ebenfalls erwähnten "steigenden Frauenquote" bissig:
Der eSport ist und bleibt männlich. Da helfen auch keine Statements a'la "Die Frauenquote nimmt zu". Frauenquote mit Quotenfrauen ist eine durchschaubare Taktik.

Man(n) sollte sich entscheiden, welchen Weg die Industrie, die eSport-Verbände und Vertreter der Ligen gehen wollen. Möglicherweise funktioniert der eSport auch ohne Frauen, wie z.B. der Motorsport oder American Football. Die Rollen der Frauen in diesen Sparten: Boxenluder und Cheerleader.

Sind nicht Schwingen und Eishockey tendenziell ebenfalls männliche Sportarten? Die Rollen der Frauen in diesen Sparten: Zuschauerinnen. Ich kenne zudem auch kaum einen Mann, der Synchronschwimmen aktiv betreibt, auch wenn der Weg dreier deutscher Männer zur Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften 2004 verfilmt wurde. Die Frage ist mehr: Wollen Männer Synchronschwimmen betreiben? Oder wollen Frauen in eSports-Ligen mitmischen? Wir werden sehen - denn wie sagt die Female Players Alliance so schön: "There are many of us. And we have a plan."

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